Deine Pflanze sieht nicht so gesund aus, aber du weiß nicht wirklich was sie hat? Du hast kleine Tierchen entdeckt und weißt nicht, ob es sich um Schädlinge an deiner Zimmerpflanze handelt? Finde es mit diesem Artikel heraus. Erfahre auch, was du gegen den lästigen Schädlingsbefall tun kannst!
Wie kommt es zum Schädlingsbefall?
Schädlinge befallen in der Regel geschwächte oder kranke Pflanzen. Allerdings sind nicht immer Pflegefehler Schuld, dass es einen Schädlingsbefall gibt. Häufig bringen auch neu gekaufte Pflanzen oder Pflanzenerde, die kleinen Tierchen mit in ihr neues Zuhause. Wurden diese dann nicht rechtzeitig erkannt, kann der Befall schnell auf andere Zimmerpflanzen übertragen werden, wenn die Pflanzen nah beieinander stehen.
Schädlinge erkennen: Was sind die Anzeichen?
Neben den kleinen Insekten, die um deine Zimmerpflanze herumfliegen oder auf ihren Blättern und Pflanzenstängeln herumkrabbeln, gibt es auch weitere Anzeichen, an denen du Pflanzenschädlinge erkennen kannst. Schädlinge sind für deine Pflanze nämlich wie eine Krankheit.
Mögliche Anzeichen für einen Schädlingsbefall:
- Blätter werden gelb oder verformen sich
- Pflanze verliert Blätter
- Glänzender Belag auf den Blättern
- Fraßspuren an den Blättern
- Weiße „Gespinste“
- Kleine (fliegende) Insekten
Beim Zimmerpflanzen gießen solltest du dir regelmäßig die Blätter, die Blattachseln und Pflanzenstängel deiner Pflanze genauer anschauen. So kannst du einen Befall von Schädlingen schnell erkennen. Dabei solltest du dir Blätter nicht nur von oben anschauen. Die meisten Schädlinge verstecken sich nämlich an der Blattunterseite.
Schädlinge behandeln – ganz allgemein
Wenn du feststellen musstest, dass du es mit Schädlingen zu tun hast, solltest du deine befallene Zimmerpflanze direkt von anderen Artgenossen trennen und isolieren. So kannst du verhindern, dass sich die Schädlinge nicht auch auf die noch gesunden Pflanzen verbreiten.
Um deiner Pflanze von Beginn an die richtige Hilfe zu geben, solltest du dich lieber genau informieren, mit welchen Schädlingen du es zu tun hast. Bei einfachen Schädlingen kann das bloße Einsammeln dieser und das Abbrausen der Pflanze manchmal sogar reichen, um den Befall loszuwerden. Es gibt aber auch ziemlich hartnäckige Schädlinge, die sich nur mit Schädlingssprays vertreiben lassen oder bei denen du sogar komplette Triebe abschneiden solltest.
Du bist dir nicht sicher, wie du deine Pflanze schneiden solltest? Dann gibt’s hier mehr Infos dazu für dich!
Genauere Informationen zu den einzelnen Schädlingen findest du unter „Die häufigsten Schädlinge an Zimmerpflanzen„.
Schädlingen vorbeugen
Häufig werden Zimmerpflanzen durch Pflegefehler von Schädlingen befallen. Bekommt deine Pflanze nicht die Pflege, die sie benötigt, um gesund und stark zu sein, ist sie geschwächt. Wie beim menschlichen Immunsystem kann sich die Pflanze nun nicht mehr ausreichend gegen Krankheiten wehren. Worauf du am besten achtest, damit es deiner Pflanze gut geht, kannst du auf unserer Seite „Zimmerpflanzen pflegen“ lesen. Steht deine Pflanze am bevorzugten Standort und bekommt ausreichend Wasser und Nährstoffe, kann dies schon sehr viel zu ihrer Gesundheit beitragen.
Auch beim Kaufen von neuen Pflanzen solltest du darauf achten, dass diese gesund sind. Stellst du bereits im Gartencenter fest, dass eine Pflanze Schädlinge hat, solltest du dich lieber gegen einen Kauf entscheiden. Eine bereits kranke Pflanze bringst du lieber nicht mit nach Hause.
Die häufigsten Schädlinge an Zimmerpflanzen
Die Zimmerpflanzen-Schädlinge, die am häufigsten vorkommen, sind Trauermücken, Spinnmilben, Thripse, Woll- bzw. Schmierläuse, Blatt- oder Schildläuse und weiße Fliegen. Woran du diese genau erkennst und wie du sie behandelst, erklären wir dir nun:
Trauermücken
Trauermücken sind kleine schwarze Fliegen. Man könnte sie leicht mit Fruchtfliegen verwechseln, denn auch Trauermücken können durch deine ganze Wohnung fliegen.
Die Fliegen selber sind für deine Pflanze aber gar nicht die größte Gefahr. Trauermücken setzen ihre Larven am liebsten in lockere, feuchte Erde. Diese Larven sind auf den ersten Blick nicht unbedingt erkennbar. Sie ernähren sich aber von den Wurzeln deiner Pflanze. Im schlimmsten Fall führt das dazu, dass deine Pflanze nicht mehr ausreichend versorgt wird und vertrocknet.
Behandeln kannst du Trauermücken, in dem du Gelbtafeln* aufhängst oder die befallene Pflanze seltener gießt, um den Larven kein dauerhaft feuchtes Zuhause zu bieten. Alternativ kannst du auch die Erde wechseln. Trauermücken fühlen sich insbesondere in humusreicher Erde wohl. Sollte der Befall schon weit fortgeschritten sein, helfen vermutlich nur noch Nutztierchen wie Nematoden zur Schädlingsbekämpfung*.
Wollläuse / Schmierläuse
Wollläuse sind kleine, weißliche Wattebäuschen, die auch leicht mit Schimmel verwechselt werden können. Dabei tritt Schimmel lediglich auf der Erde und nie an der Pflanze selber auf.
Ist der Befall mit Woll- bzw. Schmierläusen noch sehr gering, kannst du die kleinen Tierchen einfach mit einem feuchten Tuch abwischen. Bei stärkerem Befall können die Larven auch in der Erde stecken. In solchen Fällen solltest du deine Zimmerpflanze umtopfen. Mitunter ist es zudem sinnvoll stark befallene Blätter abzuschneiden oder die Pflanze mit Pflanzenschutzmitteln oder Nützlingen zu behandeln.
Blattläuse
Blattläuse sind grün-gelblich und ernähren sich vom Pflanzensaft. Die kleinen Läuse kannst du gut erkennen. Sie hinterlassen einen glänzenden Honigtau auf den Blättern, der sich beim Anfassen klebrig anfüllt. Zudem verfärben sich die Blätter deiner Pflanze gelblich und wellen sich.
Blattläuse kannst du relativ einfach entfernen, in dem du deine Pflanze abduscht. Bei einem stärkeren Befall kannst du auch zu Neemöl* bzw. Mittel gegen Schädlinge, die Neem enthalten* greifen oder die betroffenen Triebe abschneiden.
Schildläuse
Genauso wie Blattläuse ernähren sich auch Schildläuse von Pflanzensaft. Schildläuse sind orange-schwarze kleine Tierchen mit einer Art festem Rückenpanzer, die sich vor allem an den Pflanzenstängeln befinden. Schildläuse befallen insbesondere geschwächte Pflanzen. Also beispielsweise Zimmerpflanzen, mit zu wenig Wasser oder Nährstoffen, mit Staunässe, zu viel Dünger oder zu wenig Licht.
Die kleinen Läuse sind sehr hartnäckig. Du kannst zunächst versuchen sie von der Pflanze einzusammeln. Allerdings sitzen unter dem Panzer der Schildläuse ihre Larven. Bei Beschädigung des Panzers gelangen diese auf deine Pflanze. Du solltest sie anschließend also mit einem Öl-Wasser-Gemisch (z. B. Rapsöl) oder Schmierseife einsprühen. Unter dem aufgesprühten Film können die Larven nicht lange überleben.
Alternativ kannst du auch zu Schädlingsspray* nutzen. Zudem kann es sinnvoll sein stark befallene Triebe abzuschneiden oder deine Pflanze umzutopfen. Das macht besondere dann Sinn, wenn die Pflanze häufiger mit Schildläusen zu kämpfen hat.
Spinnmilben
Spinnmilben lassen sich nur schwer erkennen. Sie sind kleine, orangefarbene und spinnenähnliche Tierchen. Meistens erkennt man sie an den weißen Gespinsten, die an der Zimmerpflanze hängen. Zudem hinterlassen sie gesprenkelte Blätter, die langsam verwelken und schließlich abfallen.
Spinnmilben mögen es gerne warm und trocken. Die Heizungsluft im Winter wird besonders bevorzugt. Deshalb wirst du einen Befall meistens in der Winterzeit bis in den Frühling hinein vorfinden.
Ist deine Zimmerpflanze von Spinnmilben befallen, solltest du sie mit Wasser komplett abbrausen. Am besten wiederholst du das für ein paar Tage, um wirklich sicher zu gehen, dass der Befall bekämpft ist. Ein Standort mit höherer Luftfeuchtigkeit oder das regelmäßige befeuchten der Blätter mit einer Sprühflasche, kann zukünftig helfen, um dem nächsten Befall vorzubeugen.
Eine hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen ist gar nicht so schwer. Welche Luftfeuchtigkeit ideal ist und wie du diese erreichen kannst, haben wir dir hier zusammengefasst!
Bei einem ganz hartnäckigen Befall, kannst du auch eine Pflanzensauna bauen. Dafür gibst du deiner Zimmerpflanze ordentlich Wasser und stellst sie anschließend unter eine Plastiktüte (am besten durchsichtig!), die du vorsichtig zubindest. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit werden die Schädlinge schnell verschwinden. Informiere dich aber lieber vorab, ob deine Pflanze eine Pflanzensauna vertragen würde.
Thripse
Thripse sind kleine braune Tierchen, die mit dem bloßen Auge kaum erkennbar sind. Ihre Larven sind weiß-gelblich und meist in größeren Ansammlungen an der Blattunterseite zu finden. Einen Befall erkennst du unter anderem an den silberfarbenen Blattverletzungen, die die kleinen Insekten hinterlassen. Bei längerem Befall leidet deine Pflanze schließlich an Wachstumsstörungen.
Auf den ersten Blick lässt sich Thripse sehr schnell mit Spinnmilben verwechseln. Der Unterschied ist allerdings, dass Spinnmilben Fäden hinterlassen, die an ein Spinnennetz erinnern. Zudem sind Spinnmilben rundlich, während Thripse eine längliche Form haben.
Behandeln kannst du Thripse, in dem du deine Zimmerpflanze zunächst abbraust bzw. die Blätter reinigst. Dabei solltest du aber unbedingt darauf achten, dass die Tierchen nicht in die Erde gelangen. Verpacke den Topf deshalb am besten in einer Plastiktüte, bevor du deiner Pflanze eine Dusche gibst. Anschließend solltest du auf eine hohe Luftfeuchtigkeit achten – das bekommt der Thripse nämlich gar nicht gut. Auch Neemöl* oder Schädlingsmittel mit Neem* kannst du gut verwenden, um zu vermeiden, dass die Larven weiter heranwachsen können. Um die erwachsenen Tierchen loszuwerden, kannst du Blautafeln verwenden. Diese bleiben daran kleben, sodass du die Vermehrung einschränkst. Auch als Prävention sind Blauftafeln sehr hilfreich.
Weiße Fliegen
Weiße Fliegen mögen es gerne warm und feucht und werden meist durch eine neue, bereits befallene Pflanze oder als Mitbringsel von draußen über deine Kleidung mit ins Haus gebracht.
Bekämpfen kannst du weiße Fliegen mit Gelbtafeln* oder Schädlingsspray*. Möchtest du erst einmal zu einer sanfteren Methode greifen, kannst du auch ein Öl-Wasser-Gemisch (aus Raps- oder Neemöl) auf deine Pflanze sprühen. Das machst du am besten ein Mal pro Woche und wiederholst es über einen längeren Zeitraum, bis die Insekten verschwunden sind. Wie auch bei anderen Schädlingen, kann es manchmal sinnvoll sein einzelne Triebe abzuschneiden, an denen sich ein stärkerer Befall tümmelt.
Andere Zimmerpflanzen Krankheiten erkennen
Neben Schädlingen gibt es noch weitere Erkrankungen, wie verschiedene Arten von Pilzbefällen. Deiner Pflanze scheint es nicht gut zu gehen, aber nach Schädlingen sieht es nicht aus?
Dann schaue nach, ob sie vielleicht eine andere Krankheit hat. Alle Infos zu diesem Thema findest du hier: Zimmerpflanzen Krankheiten: Ursachen, Erkennung & Behandlung.
Fazit: Zimmerpflanzen-Schädlinge bestimmen & bekämpfen
- Schädlinge treten in der Regel bei bereits geschwächten Pflanzen auf. Die richtige Pflege deiner Zimmerpflanze ist daher so wichtig.
- Sobald du Schädlinge an deiner Pflanze erkannt hast, solltest du sie so schnell wie möglich von anderen Pflanzen isolieren. So vermeidest du weiteren Befall.
- Die Behandlung der Schädlinge fällt ganz unterschiedlich aus. Prüfe also genau mit welchen Schädlingen du es zu tun hast.
- Schädlinge sind lästig und für deine Pflanze auch nicht ungefährlich. Für dich sind sie aber bedenkenlos!
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