Jede Zimmerpflanze hat ihre eigenen Bedürfnisse – vom Standort, über die richtige Erde bis hin zur Häufigkeit des Gießens. Finde hier wissenswerte Tipps, wie du deine Zimmerpflanzen pflegen solltest.
Wie pflege ich meine Zimmerpflanze richtig?
Zimmerpflanzen benötigen Wasser, Licht und Sauerstoff, um zu überleben und zu gedeihen. Damit es deiner Zimmerpflanze gut geht, solltest du dir einen Überblick über ihre individuellen Bedürfnisse machen. Hierzu gehört der ideale Standort, die ausreichende Menge an Wasser und Nährstoffen sowie der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen.
Die richtige Fürsorge hilft deiner Zimmerpflanze zu wachsen und gesund zu bleiben. Kräftige Pflanzen werden seltener krank und von Schädlingen befallen.
Aber die Zimmerpflanzen-Pflege ist gar nicht so schwer, wie sie zunächst klingt. Viele Zimmerpflanzen sind pflegeleicht und bereits mit einem hellen Standort zufrieden. Mit unseren Tipps und Tricks kannst du dich lange an deinen Pflanzen erfreuen.
Der richtige Standort für deine Zimmerpflanzen
Ob im hellen, belebten Wohnzimmer, in schattigen Fluren, im feuchten Badezimmer oder im kühlen Schlafzimmer – für fast jeden Raum lässt sich eine passende Pflanze finden. Wichtig ist nur, dass sich deine Pflanze dort wohl fühlt. Ihr bevorzugter Standort ist abhängig von den Lichtverhältnissen, der Raumaktivität, der Luftfeuchtigkeit und der Temperatur des Raumes.
Grundsätzlich kann man sagen, dass es Blütenpflanzen lieber etwas heller mögen. Grünpflanzen dagegen vertragen schattige Orte besser. Direktes Sonnenlicht mögen dagegen nur wenige Pflanzen. Für viele kann direkte Sonne zu Verbrennungen an den Blättern führen.
Ein heller, sonniger Platz kann zudem für einen erhöhten Bedarf an Wasser sorgen. Achte also darauf, diese Pflanzen ausreichend zu gießen. Gleiches gilt auch für Pflanzen, die neben Heizkörpern stehen. Besonders im Winter sollte auf zu starke Heizungsluft geachtet werden, da die Erde hier schnell austrocknen kann. Für einen solchen Standort sind Kakteen sehr gut geeignet.
Ganz ohne Licht geht es jedoch nicht. Zum Betreiben von Photosynthese und damit zum Überleben ist Licht ein notwendiger Faktor. Bekommen Pflanzen zu wenig Licht, färben sich die Blätter gelb, da nicht mehr genügend Nährstoffe gebildet werden können. Die geschwächte Pflanze kann schnell von Krankheiten und Schädlingen befallen werden.
Auch Zugluft kann im Winter für einige Pflanzen zum Problem werden. Bestenfalls stehen keine Pflanzen vor Fenstern oder Türen, durch die viel gelüftet wird. Vor allem kälteempfindliche Pflanzen, wie die Birkenfeige oder der Weihnachtsstern, sollten einen geschützteren Standort bekommen.
Zimmerpflanzen für einen schattigen Standort:
- Bogenhanf
- Farne
- Einblatt
- Drachenbaum
Zimmerpflanzen für einen hellen Standort, ohne direkte Sonne:
- Kakteen
- Palmen
- Blütenpflanzen
- Gummibaum
- Efeutute
Zimmerpflanzen für einen sonnigen Standort:
- Aloe Vera
- Kaktus
- Strelizie
- Geigenfeige
- Yucca
- Palmlilie
- Grünlilie
Zimmerpflanzen richtig gießen
Auch beim Gießen gilt das individuelle Bedürfnis deiner Zimmerpflanze, denn jede Pflanze hat ihren eigenen Wasserverbrauch. Wird eine Pflanze zu viel gegossen, kann sie ertrinken oder es entsteht Staunässe. Diese führt dazu, dass die Wurzeln faulen und die Pflanze nicht mehr richtig versorgt werden kann.
Pflanzen, die aus trockenen Gegenden stammen, brauchen zum Überleben nur sehr wenig Wasser. Hierzu gehören beispielsweise Kakteen. Pflanzen aus den Tropen haben hingegen einen höheren Wasserbedarf und mögen eine hohe Luftfeuchtigkeit. Für eine höhere Luftfeuchtigkeit kannst du die Blätter regelmäßig mit einer Sprühflasche befeuchten und vom Staub befreien. Auch ein kurzes Abduschen tut deinen Pflanzen gut.
Wenn du dich an diese Faustregeln hältst, sollte das mit dem Zimmerpflanzen gießen gut klappen:
Hoher Wasserbedarf: Stelle sicher, dass die Erde möglichst immer feucht ist.
Mäßiger Wasserbedarf: Gieße die Pflanze erst, wenn sich die Erde trocken anfühlt.
Geringer Wasserbedarf: Die Erde darf ruhig für einige Zeit trocken bleiben. Das schadet der Pflanze nicht.
In heißen Jahreszeiten sowie bei stärkerer Heizungsluft kann es sein, dass du deine Zimmerpflanzen häufiger gießen solltest. Bei kühlen Temperaturen im Winter brauchen sie hingegen weniger Wasser.
Tipp: Besonders gut zum Gießen eignet sich abgestandenes Mineralwasser, denn dieses enthält viele wichtige Mineralstoffe.
Welches Substrat ist das richtige?
Um Mangelerscheinungen und Krankheiten zu vermeiden, solltest du das passende Substrat für deine Zimmerpflanze auswählen. Dies ist der Nährboden, der die Pflanze beim Wachstum ideal unterstützt. Auch hier gilt wieder, dass nicht jede Pflanze das gleiche Substrat bevorzugt. In den meisten Fällen ist aber ein luftiges, lockeres, nährstoffreiches Substrat für Zimmerpflanzen vollkommen ausreichend. Für Einzelfälle, wie Orchideen oder Kakteen ist jedoch eine Spezialerde empfehlenswert. Diese ist optimal an den Bedarf des natürlichen Standorts der Pflanze angepasst.
Gedüngte oder ungedüngte Erde? Ist Erde mit oder ohne Torf besser? Erfahre alles zu diesem Thema auf unserer Seite für Zimmerpflanzenerde.
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Umtopfen?
Wann und wie oft du deine Zimmerpflanzen umtopfen solltest, ist vom Wachstum abhängig. Ist der Topf zu klein oder die Erde alt und alle Nährstoffe aufgebraucht, solltest du mit dem Umtopfen beginnen. Ob der Topf zu klein ist, erkennst du daran, dass die Erde komplett durchgewurzelt ist oder die Wurzeln bereits aus den Löchern des Pflanzentopfes herauswachsen.
Während junge Zimmerpflanzen aufgrund ihres schnellen Wachstums häufiger umgetopft werden sollten, ist dies bei größeren Pflanzen seltener notwendig. Ist eine Pflanze ausgewachsen, brauchst du sie nur noch alle 3-5 Jahre mit frischem Substrat und damit mit frischen Nährstoffen versorgen. Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist das Frühjahr, wenn die Pflanzen wieder anfangen auszutreiben.
Zimmerpflanzen richtig düngen
Um das Wachstum sicherzustellen und Krankheiten vorzubeugen, sollten Pflanzen regelmäßig gedüngt werden. Deine Pflanzen sind Lebewesen, die zum Überleben Nährstoffe brauchen. Insbesondere bei Zimmerpflanzen, die monate- oder jahrelang in der gleichen Erde sitzen, sind die Nährstoffe im Substrat irgendwann aufgebraucht. Je schneller deine Pflanze wächst, desto mehr Dünger benötigt sie.
Im Handel gibt es Dünger in vielen verschiedenen Formen: Flüssigdünger, Düngestäbchen, Granulate oder Pulver. Meistens sind diese für mehrere Pflanzenarten geeignet. Um den richtigen Dünger auszuwählen, solltest du die Herstellerhinweise genau lesen. Diese geben auch an, wie häufig und in welchen Mengen der Dünger genutzt werden sollte.
Neben einem fertigen Dünger aus dem Gartencenter gibt es aber auch Hausmittel, die wie natürliche Dünger wirken. Möchtest du mehr zu dem Thema erfahren? Dann schaue auf der Seite „Zimmerpflanzen düngen“ vorbei.
Wann kann eine Zimmerpflanze zurückgeschnitten werden?
Beim Thema Zimmerpflanzen pflegen, darf auch das Zurückschneiden nicht fehlen. Das Schneiden von Pflanzen kann das Wachstum sogar verbessern, indem mehr Lichtzufuhr ermöglicht und keine Energie mehr in abgestorbene Triebe verschwendet wird.
Lediglich während ihrer Ruhezeit im Winter sollten Zimmerpflanzen nicht zurückgeschnitten werden. In dieser Phase können sie sich nur schlecht von ihren Schnittverletzungen erholen. Ansonsten ist das Zurückschneiden das ganze Jahr über möglich.
Krankheiten und Schädlinge erkennen
Ob gelbe, braune, trockene oder blasse Blätter, der Verlust von Knospen oder angefressene Blätter – all dies sind erste Signale, dass es deiner Pflanze nicht gut geht. Um schnell erkennen zu können, ob es deiner Pflanze an etwas fehlt, solltest du regelmäßig beim Gießen auf Veränderungen achten.
Aber nicht immer ist die falsche Pflege der Zimmerpflanze die Ursache für Schädlinge oder Krankheiten. Schädlinge können beispielsweise durch neu gekaufte Pflanzen oder neue Erde ins Haus kommen. Am besten kontrollierst du die Blattunterseiten regelmäßig auf unliebsame Besucher. Ein Befall sollte nämlich schnellstmöglich behandelt werden. Am wichtigsten ist es jedoch, die Pflanze in Quarantäne zu begeben und sie von anderen Zimmerpflanzen zu trennen, um die Übertragung der Schädlinge zu vermeiden.
Häufige Schädlinge sind:
- Spinnmilben
- Blattläuse
- Thripse
- Wollläuse
- Trauermücken
- Schildläuse
Für viele dieser Schädlinge gibt es Hausmittel zur Bekämpfung. Kommen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz sollte unbedingt der Verwendungshinweis auf dem Etikett gelesen werden.
Erfahre mehr über die häufigsten Schädlinge, die an Zimmerpflanzen vorkommen und wie du diese behandeln bzw. sogar vorbeugen kannst.
Welche Zimmerpflanzen brauchen wenig Pflege?
Trotz all der Zimmerpflanzen-Tipps will es mit der Pflege nicht so richtig klappen? Dann gibt es immer noch wirklich pflegeleichte Zimmerpflanzen. Sie verzeihen viele Fehler und benötigen nur wenig Fürsorge. Hierzu gehören:
- Bogenhanf
- Glücksfeder
- Gummibaum
- Elefantenfuß
- Yucca
- Monstera
Zimmerpflanzen im Garten?
Während der warmen Sommerzeit werden Zimmerpflanzen in den Garten oder auf den Balkon geholt. Dort können sie die warme, frische Luft und die Sonnenstrahlen genießen. Insbesondere bei jungen Pflanzen, die direktes Sonnenlicht noch nicht gewohnt sind, sollte jedoch auf einen Sonnenschutz geachtet werden, damit sich die Zimmerpflanzen an das Licht gewöhnen können. Stelle diese Pflanzen lieber in den Schatten.
Spätestens zum Herbst, wenn die Tage wieder kühler werden, sollten die Pflanzen schnell wieder in die warmen Wohnräume geholt werden. So kannst du Schäden durch zu kalte Temperaturen vermeiden.
Sind Zimmerpflanzen luftreinigend?
Zimmerpflanzen können für ein gutes Raumklima sorgen. Während alle Zimmerpflanzen Sauerstoff liefern, wurde aber nur wenigen wissenschaftlich nachgewiesen, dass sie die Luft säubern und reinigen. Luftreinigende Zimmerpflanzen verwandeln tagsüber CO2 in Sauerstoff um. Zudem verbessern sie die Luftfeuchtigkeit und können unangenehme Gerüche entfernen. Damit diese Effekte aber wirklich bemerkbar sind, müssen schon ziemlich viele Pflanzen in deiner Wohnung stehen.
Zu den luftreinigenden Pflanzen gehören unter anderem die Monstera, der Drachenbaum, das Einblatt, der Bogenhanf und die Grünlilie.
Fazit: Zimmerpflanzen pflegen – 8 Tipps
Die Tipps zur Zimmerpflanzen-Pflege zusammengefasst:
- Informiere dich über die individuellen Bedürfnisse deiner Zimmerpflanze, das heißt über den idealen Standort und den Wasser- und Nährstoffbedarf.
- Jede Pflanze benötigt Licht. Daher sollte der Standort grundsätzlich nicht zu dunkel sein.
- Versorge deine Pflanzen mit ausreichend frischer Luft.
- Vermeide starke Zug- und Heizungsluft.
- Sorge für eine höhere Luftfeuchtigkeit, indem die Pflanzen regelmäßig mit Wasser besprüht werden.
- Entferne Staub mit einem feuchten Lappen oder stelle die Pflanze kurz unter die Dusche.
- Vermeide Staunässe.
- Überprüfe deine Pflanze regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten.