Luftfeuchtigkeit für Pflanzen erhöhen: Tipps für Zimmerpflanzen

Die optimale Luftfeuchtigkeit ist einer der wichtigsten Faktoren, wenn es um die optimale Zimmerpflanzenpflege geht. Das Thema Luftfeuchtigkeit für Pflanzen steht deshalb im Mittelpunkt dieses Artikels, da es entscheidend für das Wohlbefinden und Wachstum deiner Zimmerpflanzen ist. Doch wie hoch sollte die Luftfeuchtigkeit idealerweise sein und warum ist trockene Luft schlecht? Genau das haben wir dir auf dieser Seite zusammengefasst. Erfahre außerdem, wie du die Luftfeuchtigkeit für Zimmerpflanzen erhöhen kannst.

Luftfeuchtigkeit für Zimmerpflanzen erhöhen

Warum benötigen Pflanzen eine hohe Luftfeuchtigkeit?

Zimmerpflanzen kommen häufig aus tropischen Regionen. Das bedeutet, dass viele dieser Pflanzen ursprünglich aus den Tropen stammen, wo sie an hohe Luftfeuchtigkeit und warme Temperaturen angepasst sind. Bei uns Zuhause werden sie jedoch mit kalten Wintern, trockener Heizungsluft und wenig Sonnenlicht konfrontiert. Zudem ist gerade in der kalten Jahreszeit die Luft in unseren vier Wänden häufig sehr trocken.

In ihrer natürlichen Umwelt, die einem dichten Dschungel ähnelt, herrscht eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit, die für das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen optimal ist. Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto weniger Wasser verliert die Pflanze durch Verdunsten. Umgekehrt bedeutet das: Je trockener die Luft, desto mehr verdunstet deine Zimmerpflanze. In ihren Blättern speichern Pflanzen nämlich viel Wasser. Durch die Photosynthese gibt die Pflanze über ihre Poren Feuchtigkeit ab und trägt damit eigentlich sogar zu einem besseren Raumklima bei. Je trockener die Luft aber ist, desto mehr Flüssigkeit verliert die Pflanze während der Photosynthese. Leider ist die verlorene Feuchtigkeit auch nicht wieder zurück geholt, wenn du deine Zimmerpflanzen gießen würdest. Im schlimmsten Fall kann das sogar noch zu Staunässe führen.

Die Umweltbedingungen in Innenräumen, insbesondere Temperatur und Raumtemperatur, haben somit einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden deiner Pflanzen.

Anzeichen, dass die Luft zu trocken ist

Ob die Luftfeuchtigkeit in deinem Zuhause zu niedrig ist, zeigen dir deine Zimmerpflanzen relativ schnell. Meistens beginnt es mit trockenen Blattspitzen, die sich braun färben, häufig treten zusätzlich braune, vertrocknete Ränder an den Blättern auf, was ein weiteres Anzeichen für dieses Problem ist. Später können auch ganze Blätter vertrocknen und schrumpeln. Deine Zimmerpflanze ist durch zu trockene Luft geschwächt, was sie zudem anfällig für lästige Schädlinge macht.

Allerdings ist nicht jede Zimmerpflanze gleich empfindlich. Pflanzen mit dicken, fleischigen Blättern können trockene Luft meist besser vertragen, da sie länger mit ihren Wasserressourcen auskommen. Dazu gehören zum Beispiel die Aloe Vera und der Geldbaum bzw. insgesamt die meisten Sukkulenten.

Zimmerpflanzen mit langen, dünnen Blättern überstehen lange trocken Phasen dagegen weniger gut. Ihre dünnen Blätter können nicht so viel Feuchtigkeit speichern. Deshalb sind sie auf eine hohe Luftfeuchtigkeit angewiesen.

Eine zu geringe Luftfeuchtigkeit kann jedoch nicht nur bei Pflanzen zu Problemen führen, sondern auch bei Menschen, da sie die Schleimhäute austrocknet und Schleimhautreizungen verursachen kann.

Welche Luftfeuchtigkeit ist für Zimmerpflanzen am besten?

Sehr viele Zimmerpflanzenarten stammen aus tropischen Regionen und freuen sich sehr über eine Luftfeuchtigkeit von 50-60 %. Alle anderen Pflanzen kommen auch mit 40 % Luftfeuchtigkeit aus. Viel trockener sollten deine Räume aber auch nicht werden, denn: Eine ausreichende Feuchtigkeit ist nicht nur für das Raumklima, sondern auch für das Wohlergehen und die Konzentrationsfähigkeit der Menschen entscheidend.

Gut zu wissen: Um Schimmel zu vermeiden sollte die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen 70 % nicht überschreiten. Eine hohe Feuchtigkeit kann nämlich auch negative Effekte wie Schimmelbildung und anderen unerwünschten Nebenwirkungen verursachen. Du musst also keinen Schimmel riskieren, damit es deinen Zimmerpflanzen gut geht. Gleichzeitig musst du auch nicht unbedingt die Luftfeuchtigkeit des gesamten Raumes erhöhen. Es gibt einige Tricks, wie du nur das Mirkoklima rund um deine Pflanze verbesserst. Neben der Luftfeuchtigkeit ist aber auch eine regelmäßige Zufuhr an Frischluft durch Stoßlüften wichtig.

Wie messe ich die Luftfeuchtigkeit?

Wie kannst du herausfinden, wie hoch die Luftfeuchtigkeit bei dir Zuhause ist? Dafür gibt es simple Messgeräte, die du nutzen kannst. Ob du zu einem einfachen und analogen Hygrometer* greifst oder lieber ein digitales Hygrometer-Gerät* nutzt ist dabei egal. Hygrometer messen die Menge an Wasserdampf in der Luft, wobei die Wassermenge als wichtige Messgröße für die Luftfeuchtigkeit dient.

Achte beim Aufstellen aber darauf, dass du das Messgerät nicht zu nah ans Fenster bzw. an Außenwände stellst – ein stabiler Stand des Hygrometers ist dabei besonders wichtig. Zugluft sollte es im besten Fall keine abbekommen, genauso wenig wie Heizungsluft. Du möchtest die Messung ja nicht durch solche Einflüsse verändern.

Luftfeuchtigkeit erhöhen: Mit diesen Tipps erreichst du das ideale Klima

Damit deine Zimmerpflanzen eine angenehme Luftfeuchtigkeit um sich herum haben, gibt es ganz einfache Möglichkeiten, die du umsetzen kannst. Und neben deinen Pflanzen profitierst natürlich auch du selber von einem guten Raumklima!

  1. Zimmerpflanzen zusammenstellen
    Wenn Zimmerpflanzen während ihrer Photosynthese Feuchtigkeit abgeben, können davon auch ihre Artgenossen profitieren. Stellst du mehrere Zimmerpflanzen nah zusammen, helfen sie sich gegenseitig, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
  2. Luftbefeuchter nutzen
    Möchtest auch du von einer höheren Luftfeuchtigkeit profitieren, sind Luftbefeuchter eine tolle und einfache Alternative. Meistens kannst du dem Gerät eine gewünschte Luftfeuchtigkeit vorgeben. Ab dann sorgt der Luftbefeuchter selbstständig dafür diese konstant zu erreichen und zu halten.
  3. Pflanzen einsprühen
    Mithilfe einer Sprühflasche* kannst du die Blätter deiner Zimmerpflanze regelmäßig einsprühen. Insbesondere morgens profitieren deine Pflanzen davon sehr. Allerdings wirkt diese Methode nur kurzzeitig für einige Stunden. Du bist damit zwar günstig unterwegs, hast aber auch viel Aufwand. Beachte außerdem, dass es nicht jede Zimmerpflanze mag mit Wasser eingenebelt zu werden.
  4. Zimmerpflanzen ins Badezimmer stellen
    Im Badezimmer herrscht in der Regel die höchste Luftfeuchtigkeit. Das Wasser im Waschbecken und in der Dusche bzw. Badewanne verdunstet langsam und führt so zu einer hohen Feuchtigkeit. Auch nasse Handtücher tragen dazu bei. Gerade im Winter, wenn es insgesamt trockener in deinen vier Wänden wird, kannst du ein paar sehr empfindliche Exemplare gut ins Badezimmer stellen.
  5. Pflanzen abbrausen
    Stelle deine Pflanzen ab und zu in die Dusche und brause sie dort ab. Das ist wie ein kleiner Regenschauer, den sie in ihrer tropischen Heimat abbekommen würden. Gleichzeitig reinigt das die Blätter und Pflanzenstengel.
  6. Kieselsteine
    Eine weitere Alternative, um deiner Zimmerpflanze eine höhere Luftfeuchtigkeit zu beschaffen, ist es, sie in eine große Schale mit Kieselsteinen zu setzen. Im besten Fall sollte die Schale mindestens so breit wie die Pflanze selber sein, wenn möglich sogar noch größer. Die Schale füllst du mit Kieselsteinen und Wasser. Wichtig ist dabei, dass die Kieselsteine nicht komplett mit Wasser bedeckt sind. Wenn du den Pflanzentopf in die Schale setzt, möchtest du nämlich nicht, dass dieser mit dem Wasser in Kontakt kommt. Während die Pflanzenerde also kein Wasser zieht, erhöht sich die Luftfeuchtigkeit durch das Verdunsten des Wassers in der Schale. Solltest du keine ausreichen große Schale zur Verfügung haben, kannst du auch einen großen Übertopf nehmen. Um keine Schädlinge anzuziehen, solltest du das Wasser regelmäßig wechseln und diese Methode nicht über zu lange Zeit anwenden.
  7. Wäsche im Zimmer trocknen
    Wenn die Luftfeuchtigkeit in deinen Räumen insgesamt sehr niedrig ist, kannst du deine Wäsche ab und zu mal in deinen Wohnräumen trocknen. Denk aber daran deine Räume regelmäßig zu lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  8. Wasserschalen auf die Heizung
    Auch mit Wasserschalen auf der Heizung kannst du insgesamt die Luftfeuchtigkeit in deinen Räumen erhöhen. Durch die Wärme der Heizung wird das Wasser aus der Schale noch schneller verdunstet.

Pflanzen für eine gesunde Raumluft

Zimmerpflanzen selbst sind wahre Multitalente, wenn es um die Verbesserung der Raumluft und die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit in deiner Wohnung geht. Sie sorgen nicht nur für ein angenehmes Raumklima, sondern tragen auch aktiv dazu bei, die Luftqualität zu verbessern. Besonders in der kalten Jahreszeit, wenn die Heizungsluft die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen stark senkt, sind Pflanzen wie die Zimmerlinde, Orchideen oder auch der Ficus eine echte Wohltat für das Wohlbefinden.

Durch ihre natürliche Fähigkeit, Kohlendioxid aufzunehmen und Sauerstoff abzugeben, regulieren viele Zimmerpflanzen die Luftfeuchtigkeit auf ganz natürliche Weise von selbst. Einige Arten, sind dabei besonders effektiv: Sie nehmen nachts Kohlendioxid auf und geben tagsüber Sauerstoff ab – ein echter Vorteil für das Raumklima, vor allem in Schlafräumen.

Viele Pflanzen filtern zudem Schadstoffe wie Formaldehyd, Benzol oder Trichlorethylen aus der Raumluft. Gerade in Räumen mit neuen Möbeln, Teppichen oder anderen Einrichtungsgegenständen können diese Schadstoffe in die Luft gelangen. Pflanzen wie die Zimmerlinde oder Orchideen helfen dabei, diese Stoffe zu reduzieren und so ein gesünderes Umfeld zu schaffen.

Damit deine Zimmerpflanzen ihr volles Potenzial entfalten können, ist die richtige Pflege entscheidend. Achte auf einen passenden Standort, ausreichend Wasser und eine Umgebung, die den Bedürfnissen deiner Pflanzen entspricht. So unterstützt du nicht nur das Wachstum deiner grünen Mitbewohner, sondern sorgst auch für eine konstante Erhöhung der Luftfeuchtigkeit in deinen Räumen.